Top 16 berühmte deutsche Schriftsteller, die man kennen sollte

Vertiefe deine Kenntnisse über die deutsche Literatur, indem du 16 der angesehensten deutsche Schriftsteller zu deiner Leseliste hinzufügst.

Deutschlands Beitrag im Bereich der Literatur ist von unschätzbarem Wert. Seit dem Zeitalter der Aufklärung haben deutsche Schriftsteller Bestseller verfasst und einige der weltweit am meisten verehrten wissenschaftlichen Werke geschaffen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Land zu einem Zentrum der Philosophie und der frühen Moderne.

Die Auswirkungen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf die deutschsprachigen Schriftsteller waren tiefgreifend, und viele ihrer Werke entstanden im 20. Jahrhundert.

In diesem Beitrag erfährst du alles über herausragende deutschsprachige Schriftsteller und erhältst Empfehlungen für einige ihrer besten Werke. Und wenn du ihren Spuren folgen möchtest, lies unseren Artikel über den Beruf des Schriftstellers.

Hier präsentieren wir dir die besten deutschen Autoren.

1. Friedrich Nietzsche, 1844 – 1900

Friedrich Nietzsche
Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche gilt als deutscher Philosoph, der besonders für seine Abhandlungen über den Nihilismus und die Folgen seines Werkes „Gott ist tot“ für die westliche Gesellschaft bekannt ist. Nietzsche wird in philosophischen Kreisen als herausragende Autorität betrachtet, und kaum ein Universitätskurs kommt ohne zumindest eine Handvoll seiner Bücher aus.

Er wurde in Sachsen, dem damaligen Preußen, geboren und studierte an der Universität Basel, wo er als jüngster Mann den Lehrstuhl für Klassische Philologie innehatte.

Während dieser Epoche verfasste Nietzsche mehrere philosophische Abhandlungen, die bis heute intensiv diskutiert und studiert werden. Eines seiner besonders bemerkenswerten Konzepte war zweifellos der „Übermensch„, den er in seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ entwickelte.

Der Übermensch stellt ein neues Ziel für die Menschheit dar, das über die Verheißungen des Christentums hinausgeht und unsere Aufmerksamkeit auf das Leben nach dem Tod und nicht auf die Gegenwart richtet. Die in diesem Buch dargelegten Ideen waren zu einer Zeit, als Atheismus in vielen Kreisen noch ein Tabu war, äußerst umstritten. Weitere Empfehlungen wie diese findest du in unserem Leitfaden zu den besten Philosophiebüchern.

Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“

Friedrich Nietzsche

2. Heinrich Heine, 1797 – 1856

Heinrich Heine
Heinrich Heine

Als Sohn jüdischer Eltern in Düsseldorf geboren, war Heinrich Heine ein Dichter und Schriftsteller, der seiner Zeit weit voraus war. Seine Lyrik war oft voller Satire, und er scheute selten vor politischer Kritik zurück.

In seiner Jugend war Heine eigentlich Jurastudent in Berlin, später studierte er auf Anordnung seiner Familie Bankwesen in Frankfurt und Hamburg. Heine war jedoch nicht für die Geschäftswelt geschaffen und entschied sich für die Schriftstellerei.

Heines lyrisches Werk machte ihn in Deutschland und anderen europäischen Ländern bekannt. Die damalige politische Klasse in Deutschland mochte seine harten Worte jedoch nicht und so musste er schließlich fliehen.

Die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte Heine im französischen Exil.

Wenn du einige der besten deutschen Gedichte aus dem 19. Jahrhundert lesen möchtest, dann solltest du Heines Buch der Lieder auf deine Leseliste setzen.

Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.” 

Heinrich Heine

3. Alfred Doblin, 1878 – 1957

Alfred Doblin
Alfred Doblin

Alfred Doblin wird oft als der Vater der deutschen literarischen Moderne bezeichnet, obwohl er in Stettin, im heutigen Polen, geboren wurde.

Wie viele der anderen Schriftsteller in diesem Beitrag wurde Doblin als Sohn jüdischer Eltern geboren. Seine Kindheit war von Turbulenzen und Unsicherheit geprägt. In jungen Jahren musste er miterleben, wie sein Vater seine Mutter wegen einer jüngeren Frau verließ und in die USA verschwand.

Nach dem Tod des Vaters zog Doblin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Berlin, wo er Medizin studierte. Zwischen den Prüfungen und Praktika begann Doblin zu schreiben und verfasste mehrere Romane.

Unter all seinen Werken verankerte sich Berlin Alexanderplatz fest in der deutschen Literaturgeschichte. Die 1929 veröffentlichte Geschichte handelt von einem kürzlich entlassenen Häftling und seinem Versuch, sich in den Straßen Berlins zurechtzufinden, wo Kriminalität und Faschismus zunahmen.

Die Städte sind die Hauptwohnung und der Sitz der menschlichen Gruppe. Sie sind die Korallenkolonie für den Menschen, das kollektive Wesen.“

Alfred Doblin

4. Günter Grass, 1927 – 2015

Gunter Grass wurde in Danzig, dem heutigen Gdansk, geboren, nur wenige Jahre vor der großen Depression und dem Aufstieg des deutschen Faschismus. Er wurde streng katholisch erzogen und als Jugendlicher zur deutschen Marine eingezogen, wo er bei einer U-Boot-Einheit stationiert war.

1945, als sich der Krieg dem Ende zuneigte, nahmen US-Soldaten Grass gefangen und ließen ihn ein Jahr später, 1946, wieder frei. Nach seiner Entlassung verfolgte er eine Karriere als Bildhauer und zog schließlich zum Studium nach West-Berlin.

Er begann, über seine Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs zu schreiben, wobei er sich häufig für die vom Nazi-Regime ermordeten und verfolgten Menschen einsetzte.

Sein bekanntestes Werk sind seine Beiträge zum europäischen magischen Realismus. 1999 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Wenn du mit dem europäischen magischen Realismus nicht vertraut bist, solltest du „Die Blechtrommel“ von Grass lesen.

Die Aufgabe eines Bürgers ist es, seinen Mund offen zu halten.“

Gunter Grass

5. Herman Hesse, 1877 – 1962

Herman Hesse
Herman Hesse

Der deutsch-schweizerische Dichter, Schriftsteller und Maler Herman Hesse gilt als einer der einflussreichsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Er wurde in eine extrem religiöse Familie hineingeboren, die oft auf „Missionsreisen“ nach Indien ging, wo sie versuchte, die Saat des Christentums auszustreuen. Trotz seiner strengen Erziehung war Hesse in vielerlei Hinsicht ein Rebell, denn in seinen Werken kritisierte er häufig die gesellschaftlichen Normen und später auch das Nazi-Regime.

Es liegt auf der Hand, dass seine Erfahrungen in Asien und seine traditionelle westliche Erziehung Hesse eine einzigartige Weltanschauung verliehen. In seinem Buch Siddhartha verwebt er geschickt westliche und östliche Philosophie zu einer Reise der Selbstfindung.

Wenn du Siddhartha interessant findest, solltest du auch Der Steppenwolf lesen, das viele für Hesses bestes Werk halten.

Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.“

Herman Hesse

6. Bertolt Brecht, 1898 – 1956

Bertolt Brecht
Bertolt Brecht

Bertolt Brecht ist ein deutscher Dichter und Dramatiker des 20. Jahrhunderts, der während des Ersten Weltkriegs im Sanitätskorps der deutschen Armee diente.

Seine Erfahrungen während des Ersten Weltkriegs haben den jungen deutschen Schriftsteller tief geprägt, und er hatte Mühe, sich nach dem Friedensschluss an die Normalität anzupassen. Schließlich zog er nach Berlin, wo er Theaterwissenschaften studierte.

Brechts Karriere in Berlin wurde unterbrochen, als er angesichts der politischen Machtergreifung der Nazis in Deutschland ins skandinavische Exil ging. Die Nazis folgten Brecht schließlich nach Skandinavien, woraufhin er erneut ins Exil ging, dieses Mal in die USA.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Brecht nach Deutschland zurück, diesmal nach Ost-Berlin, wo er sich einen guten Ruf als Schriftsteller erwarb und seine eigene Theatergruppe gründete.

Der gute Mensch Sezuan ist ein Stück von Brecht, das in der chinesischen Stadt Sichuan spielt und anhand der Lebensgeschichte einer chinesischen Prostituierten die Grundprinzipien der Moral untersucht.

Hungriger Mann, greifen Sie nach dem Buch: es ist eine Waffe.“

Bertolt Brecht

7. Rainer Maria Rilke, 1875 – 1926

Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke war ein österreichisch-deutscher Schriftsteller, der unter der österreichisch-ungarischen Monarchie aufwuchs. Obwohl er gebürtiger Österreicher war, perfektionierte Rilke seine schriftstellerischen Fähigkeiten in Paris, nachdem er 1902 dorthin gezogen ist.

Rilke war ein begeisterter Reisender und verbrachte viel Zeit mit der Erkundung europäischer Länder wie Russland, Spanien, der Schweiz und Frankreich. Sein tiefes Verständnis für das Europa des frühen 20. Jahrhunderts sowie für die kulturellen Gegebenheiten von Russland, Spanien und der Schweiz wird in seiner Arbeit deutlich sichtbar.

Viele seiner Bücher drehen sich um Themen der Mystik und sind oft mit halb-autobiografischen Elementen versehen. Wenn du mit der Lektüre von Rainer Maria Rilke beginnen willst, dann sind „Briefe an einen jungen Dichter” ein guter Anfang.

Wir müssen in der Liebe nur eines üben: einander loszulassen. Denn Festhalten geht leicht; wir müssen es nicht erlernen.”

Rainer Maria Rilke

8. Franz Kafka, 1883 – 1924

Franz Kafka
Franz Kafka

Obwohl er jung starb, hat Franz Kafka mehr als die meisten anderen zur deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts beigetragen.

Kafka wurde in Prag, das zu dieser Zeit unter österreichisch-ungarischer Herrschaft stand, als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren. Als junger Mann studierte er Jura, gab die juristische Welt aber schließlich auf und zog nach Berlin, um seiner Leidenschaft für die Schriftstellerei nachzugehen.

Kafkas Werk ist bekanntermaßen grotesk und grenzt oft ans Absurde, was in der deutschen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts nicht üblich war. 

Er ist vor allem für seine Kurzgeschichten bekannt. Lies Die Verwandlung und Der Process, wenn du Kafkas einzigartige Erzählweise und seine düstere Seite kennenlernen möchtest.

Es ist fast sicher, dass Kafka noch zahllose weitere Klassiker hervorgebracht hätte, wär er nicht in so jungen Jahren gestorben. Wenn du mehr Autoren aus den Nachbarländern kennenlernen möchtest, könnte dir auch unsere Liste der besten polnischen Autoren gefallen.

„Verbiege es nicht; verwässere es nicht; versuche nicht, es logisch zu machen; ändere deine Seele nicht nach einer Mode. Folge vielmehr gnadenlos deinen stärksten Obsessionen.“

Franz Kafka

9. Heinrich Boll, 1917 – 1985

Heinrich Boll
Heinrich Boll

Der Literaturnobelpreisträger von 1972 ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit.

Nach dem Krieg beteiligte er sich intensiv am politischen Diskurs und kritisierte die Menschenrechtslage der Bundesregierung. Seine Einflüsse auf das politische Denken in Deutschland ist in der Heinrich-Boll-Stiftung verewigt worden.

In Die verlorene Ehre der Katharina Blum geht es um Propaganda und darum, wie die Sensationslust der Boulevardpresse oft zu Panik und Gewalt führen kann. Das Buch war ein großer Erfolg, als es 1974 erschien, und wurde inzwischen verfilmt.

Wir müssen lernen, vor allem wir Deutschen, dass Widerstand nicht nur in Diktaturen möglich und erlaubt ist. Es gibt auch den Widerstand, den der Mensch jeden Tag ausüben muss“

Heinrich Böll

10. Michael Ende, 1929 – 1995

Michael Ende
Michael Ende

Michael Ende zählt zu den bedeutenden deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, der die deutschsprachige Phantastik und Kinderliteratur auf neue Höhen hob. Obwohl er sich vorrangig auf Kinderbücher konzentrierte, hat er auch mehrere erfolgreiche Romane für Erwachsene verfasst.

Endes Kinderbücher haben sich millionenfach verkauft, wurden in rund 40 Sprachen übersetzt und teilweise sogar verfilmt.

Geboren und aufgewachsen in Bayern, Deutschland, wurde er in jungen Jahren zur Armee eingezogen. Wie viele deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts erlebte auch Michael Ende die Schrecken des Zweiten Weltkriegs.

Sein bekanntestes Buch ist Die unendliche Geschichte, welches in über 30 Sprachen übersetzt und mehrfach erfolgreich verfilmt wurde.

Die unendliche Geschichte ist eine großartige Lektüre für Erwachsene und Kinder. Endes Fantasiewelt in diesem Buch ist brillant und originell und erforscht Themen wie Unschuld, Kindheit und Not.

Es gibt Kalender und Uhren, um sie zu messen, aber das will wenig besagen, denn jeder weiß, dass einem eine einzige Stunde wie eine Ewigkeit vorkommen kann, mitunter kann sie aber auch wie ein Augenblick vergehen – je nachdem, was man in dieser Stunde erlebt.“

Michael Ende

11. Bernhard Schlink, 1944

Bernhard Schlink
Bernhard Schlink

Bernhard Schlink wurde wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Sohn deutsch-schweizerischer Eltern in Bielefeld geboren. In den ersten Jahren seines Berufslebens schlug er eine erfolgreiche juristische Laufbahn im Nachkriegsdeutschland ein.

Neben seiner juristischen Karriere fand er Zeit, Romane zu schreiben, und 1987 veröffentlichte er seinen ersten Roman Selbs Justiz.

Einige Jahre nach „Selbs Justiz“ schrieb er „Der Vorleser“, der schnell zu einem Bestseller wurde. Der Vorleser wurde 1995 veröffentlicht und befasst sich mit dem Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und den Schwierigkeiten der Nation, den Holocaust zu verstehen.

Der Vorleser hat sich millionenfach verkauft, wurde in über 40 Sprachen übersetzt und steht häufig auf den Leselisten von Universitäten.

Ich kann nicht sagen, dass ich dankbar dafür bin, Deutscher zu sein, denn ich empfinde es manchmal als eine große Last. Aber es ist ein fester Bestandteil von mir, und ich würde dem nicht entkommen wollen. Ich habe es akzeptiert.“

Bernhard Schlink

12. Friedrich Schiller, 1759 – 1805

Friedrich Schiller
Friedrich Schiller

Der deutsche Schriftsteller, Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller wurde in Württemberg geboren und leistete trotz seines kurzen Lebens einen großen Beitrag zur deutschen Literatur des späten 18. Jahrhunderts.

Sein Vater war Militärarzt und erwartete von seinem Sohn, dass er ihm in der Medizin folgen würde. Schiller wurde Arzt und trat 1780 in ein Militärregiment ein.

Das Militär war jedoch nicht Schillers Berufung, und er machte sich aus dem Staub, um ein Theaterstück in Mannheim zu besuchen. Weil er seinen Posten verließ, wurde er zwei Wochen lang inhaftiert, was ihn jedoch nicht davon abhielt, eine literarische Karriere anzustreben.

In seiner kurzen Karriere schrieb er mehrere bemerkenswerte Theaterstücke und Gedichte. Besonders sein fünfaktiges Trauerspiel „Don Carlos“ hat ihm zweifellos einen festen Platz unter den Größen der deutschen Literatur eingebracht.

Don Carlos spielt in Nordspanien und erzählt die halbwegs reale Geschichte von Carlos, dem Prinzen von Asturien, im 16. Jahrhundert. 

Nur diejenigen, die Geduld haben, einfache Dinge perfekt zu machen, erwerben jemals die Fähigkeit, schwierige Dinge einfach zu tun.“

Friedrich Schiller

13. Patrick Süskind, 1949 –

Patrick Süskind
Patrick Süskind

Patrick Süskind ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor des 20. Jahrhunderts, der in Bayern geboren wurde, als West- und Ostdeutschland gerade begannen, sich vom Krieg zu erholen. Nach Abschluss seines Studiums in München zog er nach Paris, wo er die Kunst des Schreibens erlernte.

Frankreich hat in seiner schriftstellerischen Entwicklung eine zentrale Rolle gespielt, und französische Städte inspirieren ihn oft zu seinen Romanen. Wenn du dich für das Frankreich des 18. und 19. Jahrhunderts oder für Krimis interessierst, dann haben Süskinds Werke viel zu bieten.

Das erste Buch, das du lesen solltest, ist Das Parfum, die Geschichte eines Mörders, ein psychologischer Thriller, der im Frankreich des 18. Jahrhunderts spielt und so erfolgreich war, dass es inzwischen verfilmt wurde.

Er erkannte, dass er sein ganzes Leben lang für alle ein Niemand war. Was er jetzt spürte, war die Angst vor dem eigenen Vergessen. Als ob er nicht existieren würde.“

Patrick Suskind

14. Thomas Mann, 1875 – 1955

Thomas Mann
Thomas Mann

Der Nobelpreisträger von 1929, Thomas Mann, ist zweifellos einer der bekanntesten Autoren weltweit, nicht nur in der deutschen Literaturwelt.

In Deutschland gegen Ende des 19. Jahrhunderts geboren, überlebte Thomas Mann beide Weltkriege und erlebte das erste Friedensjahrzehnt nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes.

Großteils seines frühen Erwachsenenlebens verbrachte Mann in München, wo er während der 1930er Jahre den Aufstieg Hitlers miterlebte. Trotz der Gefahren zählte er zu den entschlossensten Gegnern des Faschismus und hielt regelmäßig öffentliche Vorträge über die Bedrohung durch diese rücksichtslose Ideologie.

Im Jahr 1930 hielt er in Berlin einen Vortrag mit dem Titel Ein Appell an die Vernunft, in dem er die Arbeiter und das Bürgertum aufrief, sich gegen den Faschismus zu vereinen.

Leider gelang es Mann nicht, den öffentlichen Diskurs zu verändern, und Mitte der 1930er Jahre zog er in die neutrale Schweiz, wo man ihm riet zu bleiben, als Hitler in seinem Heimatland an die Macht kam. Später in seinem Leben zog Mann in die USA und später wieder in die Schweiz, aber er kehrte nie nach Deutschland zurück.

Thomas Manns Einfluss auf die literarische und akademische Welt ist immer noch spürbar. Er leistete einen massiven Beitrag zu philosophischen Ideen und baute dabei oft auf früheren deutschen Denkern wie Nietzsche und Schopenhauer auf.

Natürlich kommentierte er in seinen Werken häufig die politische Lage Deutschlands und Europas im 20. Jahrhundert. Seine Novelle Unordnung und Frühes Leid untersucht den Faschismus durch symbolische Erzählungen.

Von all seinen Essays, Romanen und Büchern sind die Buddenbrooks wohl sein wichtigstes Werk. Die Geschichte handelt von einer wohlhabenden deutschen Familie, die über mehrere Generationen hinweg versucht, sich an die Moderne anzupassen. Für Buddenbrooks erhielt Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur.

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn man sie auf das Böse anwendet.

Thomas Mann

15. Erich Maria Remarque, 1898 – 1970

Erich Maria Remarque
Erich Maria Remarque

Erich Maria Remarque ist vor allem für seinen Roman Im Westen nichts Neues bekannt, der mehrfach verfilmt wurde, unter anderem 2023 in einer äußerst erfolgreichen Adaption von Netflix.

Er wurde in Osnabrück geboren und nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs als junger Mann zur deutschen Armee eingezogen.

Er erlebte die Schrecken der Grabenkämpfe im Ersten Weltkrieg, was sich oft in seinem Werk widerspiegelt. Nachdem er den Krieg überlebt hatte, begann er zu schreiben, und 1929 veröffentlichte er Im Westen nichts Neues (engl.: All Quiet on the Western Front).

Die Geschichte ist ein zutiefst bewegender Einblick in den Terror, den die deutschen Soldaten während des Ersten Weltkriegs erlitten. Sie gibt dem Leser einen Einblick in die jungen Männer, die sich aus patriotischen Gründen den Kriegsanstrengungen anschlossen, nur um dann in einen der tödlichsten Konflikte hineingeworfen zu werden, die jemals auf dem europäischen Kontinent entfesselt wurden.

Ein weiterer Aspekt, der Im Westen nichts Neues zu einer Pflichtlektüre macht, ist die Untersuchung des Langzeittraumas, das die deutschen Soldaten nach dem Krieg mit nach Hause nahmen.

Remarques Kritik an den deutschen Kriegsanstrengungen wurde vom Nazi-Regime als unpatriotisch eingestuft, und er verbrachte sein Leben im Exil. Wenn es dir gefallen hat, die besten deutschen Autoren kennenzulernen, und du noch mehr über die besten Autoren aus der ganzen Welt erfahren möchtest, könnte dich unser Leitfaden über die besten französischen Autoren interessieren.

Wir haben unsere Träume, weil wir ohne sie die Wahrheit nicht ertragen könnten.“

Erich Maria Remarque

16. Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832

Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe

Der deutsche Schriftsteller, Dichter und Wissenschaftler Johann Wolfgang von Goethe hat einen großen Beitrag zur deutschsprachigen Literatur geleistet. Er gilt als einer der besten Autoren des 19. Jahrhunderts.

Der in Frankfurt geborene Goethe machte sich als frühes Mitglied der literarischen Bewegung des Sturm und Drang einen Namen. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit schlug er auch eine erfolgreiche politische Karriere ein und bekleidete mehrere hochrangige Regierungsämter.

Die Leiden des jungen Werther war Goethes erste sehr erfolgreiche Veröffentlichung. Die Geschichte ist eine Sammlung von Briefen, in deren Mittelpunkt die ersten Liebeserfahrungen eines jungen Mannes stehen. Die Geschichte war im Europa des späten 18. Jahrhunderts sehr beliebt und wurde zu einem der Lieblingsbücher Napoleons.

Wenn du dich nur für ein Buch von Johann Wolfgang von Goethe Büchern entscheiden müsstest, dann solltest du Faust in Betracht ziehen. Goethe benötigte fast ein halbes Jahrhundert, um Faust zu schreiben, die zweiteilige Tragödie, die die Geschichte eines Mannes erzählt, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Faust hat mehrere spätere deutsche Schriftsteller inspiriert, darunter Nietzsche und Beckett.

Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlicherweise glaubt, frei zu sein.“

Johann Wolfgang von Goethe
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